Eine bildhafte Vorstellung bekommen Sie über die hier eingebetteten Cranio-Filme. KLicken Sie auf das Bild, um zu den Videos zu kommen:
Die Craniosacrale Therapie hat sich seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA aus der Osteopathie entwickelt und erfuhr vor allem durch John Upledger seit den 80er Jahren auch Verbreitung in Europa.
Atem des Lebens – so nannte William Garner Sutherland, der Begründer der Craniosacralen Osteopathie, die uns innewohnende Lebenskraft und Energie, die in uns pulsiert und spürbar wird durch feine rhythmische Bewegungen.
Diese feinsten Schwingungen haben ihren Ausgang im Gehirn- und Rückenmarkssystem, das sich vom Schädel (Cranium) durch den Wirbelkanal bis hin zum Kreuzbein (Sacrum) erstreckt. Von hier aus übertragen sie sich wellenartig auf alle unsere Knochen, Gewebe und Organe und gelangen bis in die Zellebene.
Alle Erlebnisse, die sich als Spannungen oder Haltemuster eingeprägt haben, egal ob durch Krankheit, Unfall, Operation, Geburt, Stress, Alter, körperliche oder emotionale Traumata, schränken diese Bewegungen und damit den Lebensatem ein und mindern oder blockieren unser Wohlbefinden.
Craniosacrale Therapie ist eine einfühlsame und verstehende Körperarbeit, durch die die Selbstheilungskräfte geweckt werden und durch die wir uns wieder an den Fluss des Lebens anschließen. Craniosacrale Therapie ist eine ganzheitliche Heilweise, die die körperlichen, emotionalen, mentalen und geistigen Aspekte des menschlichen Seins, stets alle Aspekte gleichsam wahrnimmt, und je nach Heilungsschritt und Notwendigkeit Schwerpunkte setzt, um zu einer Integration und Harmonisierung im Körper-Geist-Seele-System beizutragen.
Eine Behandlung erfolgt meist im Liegen, nach Bedarf auch manchmal im Sitzen in bequemer Kleidung. Der Körper wird je nach Bedarf von Kopf bis Fuß berührt.
Der Kontakt zwischen Behandlerin und Klient-/in wird über Berührung, über Stimme und Sprache, sowie über innere Präsenz der Behandlerin hergestellt. Einfühlsame und lauschende Hände nehmen Kontakt zu den inneren Körperschwingungen auf und begleiten den Tanz des inneren Heilers / der inneren Heilerin.
Obwohl die Craniosacrale Heilarbeit von außen aussieht wie simples Handauflegen, birgt diese Berührung zur gleichen Zeit die Qualität von detailliertem anatomischem Wissen um Körperstrukturen und -funktionen, sowie dem Wissen um die darunterliegenden organisierenden Kräfte und Energien. Lösungs- und Selbstheilungsprozesse werden dort angeregt, wo Gesundheit und Vitalität blockiert sind. Alte Erinnerungen, Spannungen oder Traumata dürfen sich aus dem Zellgedächtnis verabschieden, wodurch tiefe Entspannung und Regeneration möglich werden.
Das Erleben von Craniosacraler Therapie während einer Sitzung ist eine sehr individuelle Erfahrung und von Mensch zu Mensch verschieden. Ein anschaulicher Erfahrungsbericht über eine Behandlung in meiner Praxis erschien Anfang 2019 in der Januar/Februar-2019-Ausgabe der Zeitschrift Natürlich – gesund und munter. In diesem Artikel wird aus Sicht einer Patientin beschrieben, was sie während einer Behandlung in Craniosacraler Therapie erlebt, was sie als besonders wichtig erachtet und welche Schlüsse sie daraus zieht. Hier geht es zum Artikel.
Mit achtsamer sprachlicher Begleitung kann man während einer Craniosacralen Behandlung den inneren Verarbeitungssprozess unterstützen
Einen wichtigen Teil meiner Arbeit stellt die Begleitung innerer Prozesse dar. Mit Prozessen meine ich psychische und körperliche Reaktionen wie Emotionen, Körperempfindungen, Bilder, die sich im Körperinneren abspielen.
Manchmal ist es notwendig und hilfreich, neben der stillen Cranioarbeit mit Sprache zu begleiten. Manchmal zeigt sich dabei ein Thema oder ein Symptom, das Aufmerksamkeit braucht und vom Klienten gesehen werden will, bevor es in die Lösung, Wandlung und Heilung gehen kann.
Werden traumatische Themen aktiviert, ist eine ressourcenorientierte Begleitung mit Sprache ein wichtiger Schlüssel, damit festgehaltene Energien zu einer sicheren Entladung gebracht werden können. Bei traumatischen und stressbetonten Themen arbeite ich mit dem Körperspürbewusstsein, Erdung, dem Auffinden und Erkennen von unterstützenden Kräften und Ressourcen, Empfindungen und inneren Bildern.
Durch Traumata und Stress lädt sich vor allem unser Nervensystem auf. Häufig bleiben überschüssige Energien und Kräfte im System gebunden und finden keinen natürlichen Weg der Entladung.
Durch unsere moderne Lebensführung kommt es häufig zu einer Überreizung des Nervensystems. Zunehmende Anforderungen im Berufsleben mit einer steigenden Verdichtung von Arbeitsleistung sowie die Herausforderung moderner Beziehungsformen, die nicht immer glücklich verlaufen, sondern häufig zu Irritationen, Unzufriedenheit oder Unverständnis führen, machen es nicht leicht im Leben, ruhig, entspannt und gelassen zu bleiben. Hinzu kommt eine Überflutung an Angeboten, Informationen, Wahlmöglichkeiten in allen Bereichen unseres alltäglichen Lebens, sei es beruflich oder privat. Wir sind ständig dazu aufgefordert, zu wählen und zu selektieren. Wird uns das alles zuviel, dann bezeichnen wir das als Stress. Diese Überforderung kann die natürliche Fähigkeit der Selbstregulation außer Kraft setzen und unter anderem zu Erregungs- oder Spannungszuständen sowie zu Erschöpfung, Depression und Burnout-Syndromen führen.
Stress an sich lässt sich kaum vermeiden, was wir jedoch lernen können, ist unsere Fähigkeit zu erweitern, mit Stress intelligent und gelassener umzugehen.
Prozessbegleitende Gespräche und Cranioarbeit können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.